
Arche Noah - Ein fantastisches Projekt zur Sicherung unserer Zukunft.
Arche Noah Ein Besuch des
Arche Noah Schaugartens in
Schiltern bei Langenlois in Niederösterreich. Das 55PLUS-magazin im Gespräch mit
Mag. Beate Koller, Geschäftsführerin Arche Noah.


Die
Arche Noah wurde vor über 20 Jahren gegründet, um die Vielfalt der Kulturpflanzen zu erhalten, zu verbreiten und auch weiter zu entwickeln. Denn wir haben in den letzten 100 Jahren schon so viel von dieser Vielfalt verloren. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind es bereits 3/4 aller Nahrungspflanzen, die uns einmal zur Verfügung gestanden haben und die in Jahrtausenden auf der ganzen Welt entwickelt wurden, die bereits unwiederbringlich verloren gegangen sind.


Hier im Arche Noah Schaugarten in Schiltern bei Langenlois in NÖ werden jedes Jahr mehrere Hundert seltene Kulturpflanzen angebaut und Saatgut gewonnen. Wir wollen damit wirklich sinnlich erlebbar machen was diese Kulturpflanzenvielfalt eigentlich ist. Also hier kann man die Pflanzen nicht nur anschauen, sondern bei den Veranstaltungen auch kosten, riechen, sehen, Erfahrungen austauschen und Ideen für den eigenen Garten wieder mit nach Hause nehmen.


Im
Arche Noah Sortenarchiv werden über 6.000 verschiedene Sorten hauptsächlich von Gemüse und Getreide erhalten. Man kann in diesen Fläschchen, wenn das Saatgut trocken und kühl gelagert wird, viele Samen Jahre lang aufbewahren, bevor man sie wieder anbaut und neues Saatgut gewinnen muss. Bei anderen Kulturpflanzen hält das Saatgut aber nicht einmal ein Jahr und es ist deswegen wichtig, dass die Pflanzen sehr häufig auch wieder angebaut werden. Nicht zuletzt deswegen, damit sie sich auch an die Umweltbedingungen weiter anpassen können.


Das
Saatgut ist eine wichtige
Lebensgrundlage, es ist die Grundlage für Landwirtschaft und Ackerbau und nach Ansicht von Arche Noah sollte es, wie es in den letzten Jahrtausenden auch üblich war,
Gemeingut sein und zugänglich sein für viele Menschen, nämlich auch lokal angepasstes Saatgut. Im Gegensatz dazu gibt es heute leider die Tendenz, dass immer mehr Saatgut auch mit
privaten Eigentumsrechten, Patenten zum Beispiel, belegt wird. Oder ein anderer wichtiger Faktor ist, dass sehr viel Saatgut auf dem Markt ist, dass nicht mehr richtig nachbaufähig ist.
Hybridsaatgut von
Mais, zum Beispiel.


Hier im
Arche Noah Sortenarchiv werden um die 80 noch samenfeste, alte lokale
Maissorten erhalten, unter sehr, sehr hohem Aufwand. Jede Maissorte muss händisch bestäubt werden damit es zu keinen Verkreuzungen kommt. Aber dieses Saatgut lässt sich eben ernten und wieder anbauen, und es kommt wieder dieselbe Sorte heraus wie im ersten Jahr. Im Gegensatz zum Hybridsaatgut, das, wenn man es erntet und wieder anbaut, aufspaltet und seine Sorteneigenschaften eigenlich völlig verliert. Also beim Hybridsaatgut gibt es so etwas wie einen eigebauten Sortenschutz, wie ein eingebautes Copyright.
Für Arche Noah ist es wichtig, dass das Saatgut zugänglich bleibt, dass das Wissen über die Saatgutgewinnung und die Verwendung dieser lokalen Kulturpflanzen erhalten bleibt, auch als Sicherung für unsere Zukunft.
55PLUS-magazin unterstützt die Idee von Arche Noah. Der Besuch des Arche Noah Schaugartens in Schiltern bei Langenlois in Niederösterreich ist nicht nur ein toller Ausflug für die ganze Familie, sondern eine unschätzbare Bereicherung für das Wissen des Lebens und der Nahrung.
Mehr Informationen erhalten SIe auf der Website von Arche Noah:
www.arche-noah.at produced by 55PLUS Medien © MMXII
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